Rückblick: future of health xperience mit Gesundheitskongress Mitteldeutschland 2024

Leipzig, 22.05.2024

„Es macht Mut, dass das heute Undenkbare irgendwann nicht mehr undenkbar sein wird.“ (Max Wiedemann – Bereichsleiter Unternehmensstrategie & Marke, AOK PLUS – im Rahmen der Konferenzsession „Mission Systemwechsel“)

Einen Blick in die Zukünfte der Gesundheitsversorgung und ihrer beteiligten Akteure: Das bot die zweite Auflage der future of health xperience am 15. und 16. Mai 2024 in Leipzig , erstmals ergänzt durch den parallel laufenden Gesundheitskongress Mitteldeutschland. Die Veranstaltung bildete erneut eine Plattform für frische Impulse, anregende Diskussionen und Live-Erfahrungen für alle Akteure im Gesundheitswesen: Von Kliniken und niedergelassene Therapeut:innen über Krankenversicherungen, Patient:innenvertretungen, Industrie (BigTech, Pharma, MedTech) einschließlich Healthcare Startups, Investor:innen, Politik und Interessenvertretungen, Forschung, Fachmedien sowie branchenübergreifende Interessent:innen. Im Fokus beider Konferenzbühnen standen der aktuelle Stand und die zukünftige Entwicklung der digitalen Transformation der Gesundheitsbranche in in Mitteldeutschland und deutschlandweit.

Eröffnung der kombinierten Veranstaltung future of health xperience und Gesundheitskongress Mitteldeutschland

Dr. Patrick Kramer, Futurist und Bodyhacker, eröffnete die future of health xperience mit einer inspirierenden Keynote. Dr. Kramer sprach über „Bio-Hacking – Per Do-It-Yourself zur Unsterblichkeit“ und führte das Publikum durch fünf Stufen der Selbstoptimierung: Messen und die Erhebung eigener Daten, Optimieren durch Schlaf, Bewegung und Ernährung, Stimulieren, Experimentieren und Upgrades in Form von Mikrochip-Implantaten. Grundlage war seine persönliche Geschichte, in der er durch die Prinzipien des Bio-Hacking seine Gesundheit maßgeblich verbessern konnte.

Parallel dazu eröffnete der Gesundheitskongress Mitteldeutschland unter der Moderation von Dr. Ines Weinhold (WIG2 Institut). Petra Köpping (Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt) und Dr. Stefan Knupfer (Vorstand der AOK PLUS) betonten in ihren Grußworten (Petra Köpping) und der darauffolgenden Keynote (Dr. Stefan Knuper) die Bedeutung innovativer Gesundheitslösungen und die Notwendigkeit eines kooperativen und patientenzentrierten Ansatzes.

Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung im Gesundheitswesen

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens stand im Mittelpunkt mehrerer Diskussionen und Vorträge beider Konferenzbühnen. So debattierten Vertreter :innen verschiedener Bereiche, darunter das Bundesministerium für Gesundheit (Sebastian Zilch – Leiter eHealth, TI und gematik) und die Universitätsklinik Leipzig (PD Dr. Nikolaus von Dercks – Leiter Medizinmanagement) in Session 1A: Reality Check- Zukünfte des Gesundheitswesens über die Notwendigkeit von Transparenz und Effizienz, um echte Fortschritte zu erzielen. Die Moderatorin Julia Hagen (Digital Health Expertin) führte durch die Diskussion, bei der besonders die Bedeutung von Vertrauen und der Überwindung von Misstrauen betont wurde.

Auch die Session 3A: Next Big Things in Health: (R)Evolution der Gesundheit thematisierte Innovationen und Perspektiven, die das Gesundheitswesen revolutionieren können. Innovative Technologien, insbesondere Künstliche Intelligenz (KI), wurden unter anderem von Delia Strunz (Director Government Affairs & Policy Deutschland, Johnson & Johnson) als Schlüsselelemente identifiziert, um die Effizienz zu steigern und die Gesundheitsversorgung zu verbessern.

Luisa Wasilewski (Digital Health Expert & Managing Director, Brainwave) betonte die Bedeutung digitaler Therapien und des Remote Patient Monitorings, jedoch müssten eine vollständige digitale Ausstattung und Vernetzung zur Prämisse werden, um den Einsatz weitere Schlüsseltechnologien wie KI zu ermöglichen. Auch PD Dr. Christian Elsner (Partner, PwC Deutschland ehem. Klinik-Vorstand) beleuchtete die vielschichtigen Möglichkeiten von KI, bspw. in der telemedizinischen Ferndiagnostik und in der automatisierten Symptomerkennung. Er appelierte dabei für einen ausgewogenen, nutzenorientierten Ansatz in Bezug auf den Datenschutz.

Martin Brumm (Director E-Health, Redcare Pharmacy) nahm die Apotheken-Perspektive ein und beleuchtete die Herausforderungen im kundennahen Teil des Gesundheitssektors – Chancen zur Bewältigungen stellten dabei die elektronische Patientenakte (ePA), Cardlink und das E-Rezept dar.

Regionale Innovationen und Projekte

Innovative Projekte und Netzwerke aus und in Mitteldeutschland, die maßgeblich zur Digitalisierung und Verbesserung der Gesundheitsversorgung beitragen, wurden in der Session 1B: Status Quo und Ausblick – Innovative Healthcare- Projekte in Mitteldeutschland vorgestellt. So präsentierten Vertreter:innen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ihre Initiativen: André Hofmann (biosaxony) präsentierte  das international agierende, sächische Cluster „biosaxony“ , Dr. Elisa Haucke (Bündnismanagement, Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung) stellte das Translationsregion für digitalisierte Gesundheitsversorgung-Strategie Projekt vor und Universitäts-Professor Dr. med. Orlando Guntinas-Lichius präsentierte das Bündnis „wecare“.

Alle Initiativen fördern die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch in der Region und tragen zur Entwicklung neuer, digitaler Gesundheitslösungen bei – so begleitet „biosaxony“ Startups und innovative Organisationen auf dem Weg ihrer Idee aus dem Büro oder Labor bis hin zum Patient:innenbett. Die TDG begleitet Strukturwandel-Projekte in der Region Sachsen-Anhalt und schafft in Form von Forschung und Entwicklung neue innovative Lösungen für immer realer werdende Probleme im Bereich der Digitalen Versorgung – mit Fokus auf digitale Innovationen in der Pflege. Das Bündnis „wecare“ begleitet innovative Akteure in Thüringen und fokussiert sich dabei auf digitale Lösungenzur Verbesserung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum.

Internationale Perspektiven und branchenübergreifende Best Practices

Auch in diesem Jahr wurde in Leipzig wieder über den Tellerrand geschaut: Einblicke in internationale und fachübergreifende Best Practices und Innovationen boten eine erweiterte Perspektive auf die Anwendungsmöglichkeiten digitaler Technologien im Gesundheitswesen. In Session 2A: Beyond Health – Blick über den Tellerrand der Branche & international referierte Jan Beger (GE HealthCare) über AI Advocacy und diskutierte die Nutzung von KI im Gesundheitswesen. Vorteile seien die Individualisierung der Behandlung im Umgang mit Patient:innen und die bessere, umfassendere Verarbeitung der Patient:innenndaten und eine damit einhergehende Entlastung der Ärzt:innen bei der Stellung von Diagnosen.

Prof. Marcus Klöppel (Professor für Game Design & Development, Hochschule Macromedia) hingegen stellte die Integration von Gamification in die Gesundheitsversorgung vor. Gerade die motivatorischen Effekte, sowie das Flowerleben könnten in der Therapie von Patient:innen und der Ausbildung von Ärzt:innen und Pflegekräften hilfreich sein.

Charlotte Rayet (Business France, French Healthcare Booster Germany) legte einen Vergleich des deutschen und französischen Gesundheitssystems vor: Sie konnte aufzeigen, dass es sowohl mit Blick auf Standort, Gesundheitssystem und Märkte große Unterschiede zwischen den beiden Ländern gibt. Dennoch plädierte sie für die Zusammenarbeit beider Länder, indem wir unsere Stärken bündeln. Auch Dr. Christian Ullrich (Bereichsleiter IT Betrieb Applikationen und Infrastruktur sowie Vertreter der Vorständin, SBK – Siemens-Betriebskrankenkasse) blickte über die deutsche Grenze hinaus und verglich die gesetzlichen Basis-Digitalanwendungen in Großbritannien und Dänemark mit Deutschland – am Beispiel der jeweiligen Patientenakten. Daraus leitete er Impulse für die  anstehende Einführung der ePA (elektronische Patientenakte) im Januar 2025 ab und welche Mehrwerte diese liefern muss, um eine breite Akzeptanz zu finden.

Expedition Gesundheitswesen

Vielfach diskutiert auf beiden Konferenzbühnen wurde die Notwendigkeit eines Systemwechsels im deutschen Gesundheitswesen. Dabei standen Themen wie die Bedeutung von Prävention, der Einsatz fortschrittlicher Technologien, die Herausforderungen durch politische Rahmenbedingungen und die Nutzung von Gesundheitsdaten. In der Session 2B „Mission Systemwechsel: Die Weiterentwicklung des Gesundheitssystems“ (präsentiert von der AOK Plus) wurde zunächst von Prof. Dr. Dennis Häckl (Health Economics and Management, Universität Leipzig) hervorgehoben, wie politische Rahmenbedingungen wie der Datenschutz Veränderungen erschweren. Dr. Marija Radic (Senior Expert »Digital Health«, Fraunhofer IMW I Geschäftsführerin Care Coordination GmbH) etwa unterstüzt das „EHDS“ – ein EU-weiter Data-Space für den Gesundheitsbereich, der Kooperationsmöglichkeiten zwischen allen Akteuren des Gesundheitswesens ermöglicht.

Session 3B: „Mit Evidenz in die Zukunft“ (präsentiert vom WIG2 Institut – Institut für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung) dagegen nahm die Nutzung von Gesundheitsdaten und digitalen Gesundheitsinterventionen in den Blick. Zunächst blickte Frau Dr. Ines Weinhold (Geschäftsführerin WIG2 Institut) auf 10 Jahre Nutzung von Gesundheitsdaten zurück und gab einen Ausblick auf zukünftige Trends. Torsten Christann (Partner, Digital Oxygen), Dr. Tonio Schönfelder (Bereichsleiter Gesundheitsökonomie und Versorgungsforschung, WIG2 Institut) und Christin Banik (Clinical Trial Manager, GREENBAY research) diskutierten, wie Evidenz aus Gesundheitsdaten in die praktische Anwendung überführt werden kann, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern. Tobias Heidler (Senior Wissenschaftlicher Mitarbeiter, WIG2 Institut) und Philipp Großer (Founder & Head of AI, Limebit) präsentierten das Thema synthetische Gesundheitsdaten, ihre Grundlagen, Methoden und vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. Sie betonten die Notwendigkeit, den Zugang zu Gesundheitsdaten zu vereinfachen, um Forschung und Innovation zu fördern, während der Datenschutz gewährleistet bleibt.

Abschluss und Ausblick

Die Veranstaltung endete mit einer Closing-Keynote von Fabrice Pöhlmann (Design Expert | CEO, HelloDesign), der über die Bedeutung von Nutzer:innenbindung und -begeisterung bei digitalen Gesundheitsanwendungen sprach. Schließlich geht es nicht nur darum, Nutzer:innen einmal zu gewinnen, sondern diese wiederkehrend zu motivieren. Pöhlmann betonte, dass emotionale Bindungen und einfache, intuitive Nutzererfahrungen entscheidend für den Erfolg solcher Anwendungen sind. Hierfür präsentierte er u.a. ein Modell aus dem Methodenset des Behavioral Design.

Die future of health xperience und der Gesundheitskongress Mitteldeutschland haben eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig die übergreifende Zusammenarbeit und der regelmäßige, zukunftsgerichtete Austausch zwischen verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen sind. Beeindruckend war der Optimismus und die Entschlossenheit der Beteiligten und Teilnehmenden, die Zukunft des Gesundheitswesens aktiv mitzugestalten. Die vielfältigen Beiträge und Diskussionen zeigten, dass durch Kooperation und Innovation selbst die größten Herausforderungen bewältigt werden können und im Rahmen der digitalen Transformation der Branche das (scheinbar) Undenkbare Wirklichkeit werden kann.

Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer:innen, Partner:innen und Unterstützer:innen, die diese Veranstaltung möglich gemacht haben – wir freuen uns auf die gemeinsame Gestaltung der Zukunft der Gesundheitsbranche.

Auf Anfrage erhalten Pressevertreter:innen Zugang zu zusätzlichem Bildmaterial. Bitte schreiben Sie dazu eine kurze E-Mail an events@inno3.de.

Mehr Informationen zur Veranstaltung unter: www.future-health-xperience.com

Programmrückblick: https://inno3.lineupr.com/fhx-gkmd-2024/

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