Rückblick: 2. DIVERSITY IN HEALTH CONGRESS 2023

Am 28. Februar und 1. März 2023 ging der einzigartige Kongress für mehr (Un-)Gleichbehandlung im Gesundheitswesen in die zweite Runde.

Hier können Sie den ausführlichen Detailbericht unserer Kollegin des WIG2 Institus nachlesen.

Veranstaltet wurde der DIVERSITY IN HEALTH CONGRESS in diesem Jahr erstmals von der Inno3 GmbH, gemeinsam mit den letztjährigen Initiator:innen: dem WIG2 Institut, der Universität Leipzig (Health Economics and Management) und der SBK – Siemens-Betriebskrankenkasse. Unterstützt wurde der Kongress von der BKK VBU, der Pathways Public Health GmbH und dem Medienpartner Health&Care Management.

Mehr als 20 Expert:innen kamen in diesem Jahr an zwei Tagen zusammen, um gemeinsam über die Zielsetzung einer „Gesundheit für alle“ zu diskutieren. Dabei durften wir erstmalig einige Teilnehmer:innen vor Ort im BASISLAGER COWORKING in Leipzig begrüßen. Virtuell verfolgten rund 450 Personen den Kongress via Livestream.

In sechs Sessions wurden die verschiedenen Dimensionen von Vielfalt im Gesundheitswesen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Dabei stand insbesondere die Frage im Vordergrund, wie ein gleichberechtigter Zugang zur Gesundheitsversorgung ermöglicht werden kann, welche die verschiedenen Bedürfnisse berücksichtigt.

Eröffnet wurde der Kongress von Schirmherrin Dr. Gertrud Demmler (Vorständin, SBK – Siemens-Betriebskrankenkasse). Eine Keynote von Tessa Ganserer (MdB, Bündnis 90/Die Grünen) leitete die erste Session ein. In ihrer Keynote thematisierte sie insbesondere die Diskriminierungssituation von queeren Menschen.

Session 1 trug den Titel „Stereotype und Stigmatisierung in Medizin und Versorgung“. Mari Günther (Fachreferentin für Beratungsarbeit und Gesundheitsversorgung, Bundesverband Trans*) referierte dabei über den Umgang mit trans*- und nicht- binären Personen in der Versorgung. Der zweite Vortrag von Dr. Viviane Bremer (Fachgebietsleiterin für HIV/AIDS, sexuell oder durch Blut übertragbare Infektionen, Robert-Koch-Institut) thematisierte die Versorgung von sexuell übertragbaren Infektionen (STI) und die Lücken in der Versorgung in Deutschland.

„Gleich- und Ungleichbehandlung – mehr als ‚nur‘ eine Frage des Geschlechts“ lautete der Titel der zweiten Session. Prof. Dr. Matthias Bethge (Leiter Sektion Rehabitilation und Arbeit, Universität zu Lübeck) referierte zur medizinischen Rehabilitation bei migrantischen Kindern und Jugendlichen und stellte sein aktuelles Projekt MiMi-Reha-Kids vor. Franziska Beckebans (Bereichsleiterin Kundenmanagement und Versorgung, SBK – Siemens-Betriebskrankenkasse) thematisierte in ihrem Vortrag das (unausgeschöpfte) Potenzial von digitalen Gesundheitsanwendungen. Den Abschluss der Session machte Dr. med. Verena Szczerba (Assistenzärztin, Klinik für Inklusive Medizin am Evangelischen Krankenhaus Hagen-Haspe) mit einem Bericht von ihren Erfahrungen und Forderungen als Assistenzärztin an einer Klinik für inklusive Medizin.

Die dritte Session „One Health – Gesundheit für alle als Ziel für Nachhaltigkeit und Vielfalt“ wurde von Prof. Dr. Gerhard Trabert (Gründer, Armut und Gesundheit in Deutschland e.V.) zum Thema Armut und Krankheit eröffnet. Dr. med. Mathias Wendeborn (Gründer, REFUDOCS Verein medizinischer Versorgung von Flüchtlingen, Asylsuchenden und deren Kinder e.V.) stellte anschließend die Arbeit und Konzepte seines Vereins zur Behandlung von migrantischen Personen vor. Den Abschluss der Session machte Dr. Ines Weinhold (Geschäftsführerin, WIG2 Institut) mit einem Vortrag zu Zugängen und Barrierefreiheit in der ambulanten ärztlichen Versorgung.

Am zweiten Kongresstag eröffnete Andrea Galle (Vorständin, BKK VBU) mit einem Vortrag zu Gendermedizin die vierte Session „Diversity Management- mehr als ein Buzzword“. Dr. Susan Niemeyer (Chief Transformation Officer, HMM Deutschland) Cornelia Wanke (Unternehmensberaterin WANKE! Consulting und Vorständin Healthcare Frauen e.V.) stellten anschließend Ergebnisse aus ihrem Buch „Mission Possible“ vor und diskutierten über Female Empowerment.

In der fünften Session „Diversitätskompetenz als Enabler für ein gerechtes Gesundheitssystem“ referierte Ramazan Salman (Gründer, Ethno-Medizinisches Zentrum e.V) zunächst zum MiMi-Programm zu transkultureller Gesundheitskompetenz. Anschließend stellten Moritz Roloff und Sebastian Paschen (Gründer, studentische Initiative „Geschlecht in der Medizin“) ihr Anliegen vor, Gendermedizin und Geschlechteraspekte in die medizinische Ausbildung zu integrieren.

Session 6 drehte sich um das Thema Digital Health. Zunächst referierte Hanna Besbes (Investment Professional & FemTech Expertin, heal.capital) zum Thema „FemTech und Venture-Capital: 10 guidelines for building a thriving FemTech startup in Europe“. Anschließend stellten sechs Start-Ups ihre digitalen Gesundheitsinnovationen vor: EiS-App – einem Wörterbuch für die Hosentasche, mit dem man Gebärden für die Unterstützte Kommunikation lernen kann (Anke Schöttler, Gründerin), HelloBetter mit dem Online-Therapiekurs VaginismusPlus zur psychologischen Unterstützung (Charlotte Kirchhoff, Supervisorin & Coachin), Aidhere mit einer digitalen Adipositastherapie (Dr. Nora Mehl, Co-Founder & CSO) und Inne, einem Produkt zur Bestimmung der Fruchtbarkeit (Eirini Rapti, Co-Founder & CEO).

„Hinter uns liegen zwei Kongresstage mit hochkarätigen Speaker:innen, spannenden Vorträgen sowie zahlreichen Diskussionen rund um vielseitige Themen, die häufig nicht die Beachtung im Gesundheitssystem finden, die sie eigentlich verdienen. Wir sind deshalb stolz darauf, genau diesen Stimmen eine Bühne bereiten zu können“, blickt Martin Blaschka, Mitglied der Geschäftsleitung der INNO3, auf die Veranstaltung zurück.

Mit diesem positiven Fazit freuen wir uns bereits jetzt ankündigen zu dürfen, dass das Format DIVERSITY IN HEALTH CONGRESS 2024 zum dritten Mal stattfinden wird.

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